Als ich im Juli für eine Geburtstagsfeier auf Sylt war, hatten ein paar lokale Skater vom Skateboarding Sylt e.V. davon Wind bekommen und mich abgefangen, um mich für ihr Vorhaben zu gewinnen. Seit einiger Zeit ist nämlich schon ein Multipark auf der Insel geplant, in den auch ein Skatepark integriert werden soll. Geile Sache, und es gibt auch viel und überwiegend Zustimmung dafür, aber, wie das immer so ist, Skeptiker sind auch vor Ort und würden den Skatepark lieber ganz woanders sehen, nämlich dort, wo die Kids echt lange brauchen, um überhaupt erst hinzukommen und wo er wohlmöglich Grundstücks- und Immobilienpreise nicht gefährdet.
Ist natürlich alles Quatsch. Ein Skatepark ist immer gut für eine Kommune und bietet soviele Möglichkeiten. Also, war es für mich eine Ehrensache, jetzt im September mit meiner Maschine nochmal nach Sylt zu fliegen, um mich als Botschafter für den Skatepark einzusetzen.
Los ging’s am Sonntag mit einer Lesung aus meinem Buch „LERNEN MUSS NICHT SCHEISSE SEIN“ in der Sylt4Fun-Halle. In dem Buch habe ich ja geschrieben, wie wichtig selbstbestimmtes Lernen für Kinder und Jugendliche ist und dass sie diese Lernerfahrungen, die hervorragend für die Persönlichkeitsbildung sind, sehr gut beim Skateboarden machen können. Und wer will nicht, dass unsere Kinder stark werden?
Am Montag stand dann nach einer Autogrammstunde (habe mich über die vielen Kids gefreut, die da waren) eine Bürgerversammlung an, in der das Konzept nochmal vorgestellt wurde. Auch hier habe ich leidenschaftlich für den Skatepark mit all seinen Vorteilen und dem ganzen Potennzial für die Kids, klaro, aber auch Kunst, Kultur, Handel, Tourismus plädiert. Mitstreiter war Profi-Skater Rune Glifberg, dem ich 2002 den Weltmeisterschaftspokal überreicht habe und der mittlerweile in einem Architekturbüro arbeitet, das mit der Planung des Parks beauftragt ist. Abends habe ich dann auch noch den örtlichen Unternehmerverband mit voller Power zu überzeugen versucht.
Die Entscheidung wird wie bei diesen Bauvorhaben üblich sicher noch dauern. Ich kenne das ja aus meiner eigenen Historie nur zu gut. Erst gibt es nur Vorurteile und Vorbehalte, später will den Skatepark niemand mehr missen. Tja, so sind die Menschen 😉
Ich drücke den Sylter Skatern die Daumen, dass es klappt.
Danke an Thomas Gentsch für die tollen Fotos!